Eine „burning platform“ ist ein Begriff aus dem Change Management. Es bezeichnet eine Situation, die in die Katastrophe führt, wenn man nichts ändert. Der Begriff geht zurück auf ein tatsächliches Ereignis: Am 6. Juli 1988 explodierte die Piper Alpha Ölplattform in der Nordsee. 167 Männer kamen ums Leben. 2 Männer entschlossen sich, in den eiskalten Ozean zu springen, sie wurden durch helfende Schiffe gerettet. Ein weiterer Mann, der zögerte, konnte nicht gerettet werden.
Veränderungen bedeuten für die betroffenen Mitarbeiter immer ein Risiko verbunden mit der Verunsicherung durch etwas Unbekanntes. Um die Unterstützung des Veränderungsprozesses sicherzustellen, werden Szenarien aufgezeigt, die in die Katastrophe führen, wenn keine Veränderung erfolgt.
Dabei können etwa folgende Fragen helfen:
– Was passiert, wenn die drei größten Kunden zur Konkurrenz wechseln?
– Was passiert, wenn der Wechselkurs zum US Dollar wieder bei 1,50 Dollar/Euro steht?
– Was passiert, wenn die Zinsen wieder auf 6% steigen?
Solche Szenarien können aufzeigen, dass ein Unternehmen sich nicht auf seinem Erfolg ausruhen kann und ständig Veränderungen und Verbesserungen notwendig sind. Gute Beispiele dafür sind auch die Historien von Kodak, dem Weltmarktführer der analogen Fotografie oder von Nokia, dem Weltmarktführer bei Mobiltelefonen. Kodak hat trotz mehrerer Versuche nie den Einstieg in die digitale Fotografie geschafft, Nokia hat die Entwicklung der Smartphones versäumt.
Eine „burning platform“ aufzuzeigen hilft, Mitarbeiter von der Notwendigkeit von Veränderungsprozessen zu überzeugen und sie dadurch besser einzubinden.